Im Jahr 2016-2017 organisierten und betreuten Naumer Architekten die Mehrfachbeauftragung angelehnt an die Richtlinien für Planungswettbewerbe RPW 2013. Wettbewerbsaufgabe Auf dem Vorhabengrundstück wird der Gebäudekomplex eines BAUHAUS-Fachzentrums mit Stadtgarten und einer sogenannten Drive-In-Arena realisiert. Die Planung verfolgt eine dreigliedrige Gebäudestruktur, die sich hinsichtlich der Art und des Maßes der baulichen Nutzung städtebaulich das Gebiet prägen wird. Die Erschließungs- und Anlieferungsflächen mit ihren Zufahrten sowie technische Nebengebäude sind bereits durch die Planungskonzeption fixiert. Die Freiflächen werden bestimmt durch Stellplätze für Autos und Fahrräder sowie einen öffentlichen Fuß- und Radweg durch das Grundstück. Auf Formulierung einer ansprechenden Außenwirkung des Gebäudes wird besonderer Wert gelegt. Der Umfang des Fassadenwettbewerbs beschränkt sich auf die Gestaltung der Außenhaut des Fachmarktzentrums.
Beurteilung Erster Preis für Reimann Müller Architekten durch das Preisgericht
Der erste Preis ging an das Büro Reimann Müller Architekten aus Berlin mit folgender Begründung: Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass das neue Bauhaus-Gebäude präzise und mit wenigen architektonischen Elementen ausgeformt wird. Das neue entstehende Columbus Quartier würde mit diesem Haus einen ersten guten Baustein erhalten, der den Spirit des Viertels begründen könnte.
Mit diesem Entwurf entstünde ein Gebäude, das eindeutig als Bauhaus identifiziert wird, dabei aber architektonisch und städtisch wirkt. Durch die Differenzierung in zwei Geschosse wird dem Gebäude seine Unmaßstäblichkeit genommen. Die Faltung der Fassade ergibt ein interessantes Spiel von Farbflächen – rot für Bauhaus, grün für den Bereich des Stadtgartens. So wird dem Problem begegnet, dass das Gebäude keine Fenster benötigt und Flächen für Logistik und Anlieferung keine Rückseite ausbilden dürfen. Dies gilt insbesondere an der Nordseite zur Birkenauer Strasse. Auf der Seite zur B38 könnte die Faltung ev. ermöglichen, dass man in der EG Ebene Einblicke in den Stadtgarten erlaubt. Es handelt sich um ein stabiles Konzept, welches in der Lage sein wird, kleinere notwendige Anpassungen zu ermöglichen.
Der landschaftsplanerische Aspekt der Aufgabe hat in dem Entwurf keinen Niederschlag gefunden.
Nach Angaben des Teilnehmers handelt es sich im Vergleich zu den anderen Beiträgen um eine sehr teure Fassade. Da hier aber die gesamte thermische Außenhülle in die Kostenkalkulation eingeflossen ist, muss man unterstellen, dass sich der Entwurf im normalen Feld der Teilnehmer bewegt. Die Idee, die Fassade mit vertikal angeordneten LED- Lichtleisten linear zu beleuchten, ist interessant, müsste aber unter dem Kostenaspekt gesondert betrachtet werden
Die Konstruktion der Fassade mit ihren vertikal angeordneten Aluminiumpanelen verspricht in den Unterhaltskosten nachhaltig zu sein.
Insgesamt handelt es sich um einen Entwurf, der mit wenigen architektonischen Elementen eine subtile Wirkung zu entfalten vermag. Insofern stellt er einen sehr guten Beitrag für die gestellte Aufgabe da.
Fachpreisrichter
Prof. Anett-Maud Joppien, Frankfurt/Main
Klaus Ellinger, Stadt Mannheim FB Stadtplanung
Achim Judt, MWSP Mannheim
Steffen Walter; Bauhaus AG Mannheim
Stellvertretende Fachpreisrichter
Prof. Alessandro delli Ponti, Paris
Marc Blume, Mannheim
Sachpreisrichter
Peter Landmesser, Bauhaus AG Mannheim
Lothar Quast, BM Stadt Mannheim
Dieter Bien Bauhaus AG Mannheim
Stellvertretender Sachpreisrichter
Klaus-Jürgen Ammer, Stadt Mannheim
Vorprüfung
Dr. Wolfgang Naumer
Valentina Pappaianni